Fersensporn - der Dorn im Fuß
Er fühlt sich an, als sei man auf einen Nagel getreten: Der Fersensporn. Ein punktueller, stechender Schmerz, der schnell zu einer längeren Zwangspause führen kann.

Ganz plötzlich tritt ein Schmerz in der Ferse auf, der durch Mark und Beine geht. Am Anfang verschwindet er schnell wieder, doch früher oder später wird das Stechen im Fuß zum ständigen Begleiter. Das musste Martina Hingis in der diesjährigen Saison am eigenen Leib erfahren: Drei Monate war die ehemalige Weltranglistenerste wegen eines Fersensporns außer Gefecht gesetzt.
Fersensporne sind Knochenauswüchse im Ansatz einer überstrapazierten Sehne oder eines Muskels. Fersensporne treten recht häufig auf. Zehn Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Meist werden Sporne aber zufällig gefunden, da sie ohne schmerzhafte Beschwerden oder Symptome auftauchen. Die bekannten und unangenehmen Schmerzen entstehen erst durch die Entzündung des umliegenden Gewebes (plantarer Fersensporn an der Innenseite der Fußsohle) oder einen entzündlichen Schleimbeutel (Hagelund-Extose im hinteren Bereich des Fersenbeins).
Schuld an der Entstehung eines Fersensporns ist in erster Linie eine Überbelastung des Fußes, der sich aus einem übermäßigen Training, Übergewicht oder falschen Schuhen ergibt. Durch die ständige Überbelastung können sich kleine Risse in den Sehnen entwickeln. Das kann zu Entzündungen und Veränderungen des Gewebes führen. In diesem Fall schlägt der Selbstheilungsprozess des Körpers Alarm: Wie bei einem Knochenbruch lagert der Körper Kalk ab, um die entstandenen Risse in die Sehnen zu flicken. Dadurch entsteht dann ein kleiner, dornenartiger Auswuchs - der Fersensporn.
Das Tückische an dieser Verletzung: Die Schmerzen treten schleichend auf. Anfangs nur zu Beginn einer Belastung oder morgens bei den ersten Schritten nach dem Aufstehen. Im weiteren Verlauf lässt der Schmerz nach einer längeren Belastung nicht mehr nach. Dann muss irgendwann auf das Training und sonstige Aktivitäten ganz verzichtet werden.

Wichtig: Rechtzeitig handeln
Leider kann man dem Fersensporn nicht vorbeugen. Allerdings lässt sich eine längere Zwangs-Spielpause umgehen. Wichtig ist, dass Sie bereits den ersten Schmerz in der Ferse ernst nehmen. Fahren Sie das Training und andere Belastungen etwas zurück. Polstern Sie die schmerzende Stelle gut ab. Am besten eignen sich entsprechende Einlagen im Schuh, die beim Gehen den direkten Kontakt zum Boden verhindern. Legen Sie das Bein häufig hoch und kühlen Sie die betroffene Stelle. Tragen Sie im Alltag bequeme, flache Schuhe und beim Tennis geeignete Tennisschuhe. Diese sollten unter anderem die Ferse stabilisieren. Zusätzlich können warme Fußbäder, Massagen und tägliche Dehn- und Kräftigungsübungen helfen. Wichtig: Wärmen Sie sich unbedingt vor dem Match auf. Das verhindert außer Zerrungen auch die kleinen Risse in den Sehnen. Idealer Ausgleich für Tennisfüße: Schlittschuhlaufen im Winter und Inlineskaten im Sommer. Das Ausbalancieren der Füße auf den Kufen bzw. Rollen stärkt die Fuß- und Unterschenkelmuskulatur.
Wenn alle "einfachen" Therapiemethoden keinen richtigen Erfolg zeigen, werden zunächst Medikamente und Kortisonspritzen zur Behandlung eingesetzt. Sollte selbst diese Behandlung keine Besserung herbeiführen und die Ferse bereits seit mehr als einem halben Jahr schmerzen, wird oft zu einer Operation geraten. Dabei wird der Fersensporn abgemeißelt und ein Stück der Sehne entnommen. Als Alternative gilt, auch die Behandlung mit Stoßbällen. Durch die direkte Behandlung der schmerzenden Stellen mit energiereichen Schaltimpulsen sollen Kalkablagerungen zertrümmert werden. Außerdem wird vermutet, dass die Behandlung gleichzeitig diese Regeneration des Gewebes positiv beeinflusst.